Nach zuletzt 2 wichtigen Siegen in Folge fuhren die Damen 1 der HF Köllertal voller Selbstvertrauen zur 2. Mannschaft der TSG Ketsch/Friesenheim. Dennoch war man sich der klaren Außenseiterrolle bewusst, traf man doch auf eine vor allen Dingen individuell sehr starke Truppe, die vor der Saison von vielen als Aufstiegsfavorit Nummer 1 genannt wurde. Dabei war die personelle Lage der HFK weiterhin angespannt, neben den Langzeitverletzten Chantal Söther und Anna Bossmann musste Coach Markus König krankheitsbedingt auch auf Kreisläuferin Leonie Krebs verzichten.  Der Fokus vor dem Spiel wurde auf eine stabile Abwehr und die Verteidigung des starken Tempospiels des Gegners gelegt, der mit der bisher ligaweit besten Offensive zu überzeugen wusste (knapp 34 Tore pro Spiel).

Defensiv klappte der Start in die Partie einwandfrei, man spielte aggressiv und zwang das Heimteam so zu schwierigen Abschlüssen oder technischen Fehlern. Allerdings konnte man das nicht ausnutzen, da sich offensiv leider altbekannte Fehler einschlichen. Überhastete Abschlüsse, unnötige technische Fehler sowie viele Fehlwürfe bei teils ganz offenen Würfen, diese Makel sollten sich durch die ganze Partie ziehen. Dennoch schaffte man es durch eine gute Abwehrleistung gepaart mit einer sehr guten Joelle Söther im Tor das Spiel knapp zu halten, was Heimcoach Eyub Erden beim Stand von 3:2 früh zu seiner ersten Auszeit zwang (08:03 min), er hatte sich den Start seiner Mannschaft deutlich anders vorgestellt. In der Folge konnte sich Ketsch/Friesenheim dann zunächst auf 10:6 absetzen (16:19 min), nach einer folgerichtigen Auszeit von Coach Markus König, konnte die HF Köllertal wieder bis auf 11:10 aufschließen (22:35 min). In dieser Phase spielte man offensiv seinen besten Handball der Partie, konnte das aber leider nicht bis zur Pause durchhalten, das Heimteam konnte seine Führung wieder auf 15:12 ausbauen.

Dieser Vorsprung sollte sich auch durch die sehr ausgeglichene 2. Halbzeit ziehen. Beide Mannschaften hatten nicht ihren besten Tag offensiv erwischt, sodass sie aus den Fehlern der jeweils anderen nicht genügend Kapital schlagen konnten, beziehungsweise die auf beiden Seiten sehr gute Abwehr- und Torhüterleistung nicht entsprechend ausnutzen konnten. So schaffte es Ketsch nicht den Vorsprung auf mehr als zwischenzeitlich 4 Tore auszubauen, während die HF Köllertal während dieser 2. Halbzeit nicht einmal näher als auf 2 Tore herankam, was nun vor allem an vielen teils ganz frei verworfenen Bällen lag. Beim Stand von 24:20 beanspruchte Markus König dann seine letzte Auszeit, um auf den 7. Feldspieler umzustellen. Dieses nötige Risiko brachte leider nicht den erwünschten Erfolg, der 14. Treffer der überragenden Angelina Schreyer sowie 2 Würfe ins leere Tor besiegelten die denkbar unglückliche Auswärtsniederlage, deren Ergebnis mit 30:23 am Ende zu hoch ausfiel.

Was bleibt ist leider die Gewissheit, dass man nach dem Gastspiel in Hunsrück nun den zweiten Favoriten durch eine unfassbar starke Kombination aus Abwehr, Torwart und Willensstärke lange am Rand einer Niederlage hatte, die gezeigte Offensivleistung aber leider gegen ein Spitzenteam nicht ausreicht, um am Ende zu gewinnen. Ketsch/Friesenheim agierte in den entscheidenden Situationen einen Tick cleverer und souveräner und gewinnt somit durchaus verdient, während die HF Köllertal vor allem mit den vielen Fehlwürfen hadern muss. Dennoch gibt es viel Positives aus dieser Partie mitzunehmen, gerade die gezeigte Moral wird beim nächsten schwierigen Auswärtsspiel beim HC Koblenz von essenzieller Bedeutung sein. Anwurf in der Sporthalle der Julius-Wegner-Schule ist am Samstag um 19 Uhr.

Für die HFK spielten:
Joelle Söther, Laura Müller (beide Tor), Nathalie Wagner (9/1), Yuliya Kucherova (5/1), Jana Sehn (3), Hanna Spallek (2), Kira Martin (2), Klara Schumacher (1), Louisa Otto (1), Lisa Paquet

Siebenmeter: HFK 2/3, TSG 7/9

Zeitstrafen: HFK 2, TSG 2