Nur knapp eine Woche nach der enttäuschenden Derbyniederlage in Marpingen, war für die Oberliga-Handballerinnen der HF Köllertal Wiedergutmachung angesagt. Dementsprechend motiviert ging man in das wichtige Heimspiel gegen die VTV Mundenheim, einen Gegner, den man vor dem Spiel als ungefähr ebenbürtig einzuschätzen wusste. Diese Vorahnung sollte wahr werden, die Zuschauer in der heimischen Trimm-Treff-Halle sahen ein ausgeglichenes und sehr intensives Oberligaspiel, in dem die HF Köllertal mit purer Moral und Leidenschaft beide Punkte zu Hause behalten konnte.

Die Voraussetzungen für die Partie standen gut, Cheftrainer Markus König konnte bis auf die bekannten Langzeitverletzen Chantal Söther und Anna Bossmann nahezu auf den vollen Kader zurückgreifen, lediglich Torhüterin Joelle Söther fehlte urlaubsbedingt.

Anders als gegen Marpingen gelang diesmal auch der Start in die Partie sehr gut, defensiv begann man sehr aggressiv und hoch konzentriert, was in einigen Ballgewinnen mündete. Darüber hinaus gelangen Torhüterin Laura Müller, die insgesamt einen sehr guten Tag erwischte, einige gute Paraden. So erkämpfte man sich schnell eine 6:3 Führung (11:38min), die durchaus noch hätte höher ausfallen können, wenn man sich offensiv nicht so viele einfache Fehler geleistet hätte. Genau diese Fehler waren es dann auch, die Mundenheim den Weg zurück in die Partie ebneten. Die Gäste starteten einen kleinen Lauf und konnten innerhalb von 10 Minuten auf 8:10 stellen (23:33min), Heimtrainer Markus König musste seine erste Auszeit ziehen. Getrübt wurde diese gute Phase der Mundenheimerinnen nur durch eine rote Karte gegen Sandra Reis, die unsere Mitte Kira Martin bei dem Versuch einen Gegenstoß zu unterbrechen unglücklich im Gesicht erwischte. Das generell sehr gut agierende Schiedsrichtergespann Schott/Rose entschied folgerichtig und verwies die Rückraumschützin der Gäste des Feldes, was die ohnehin ersatzgeschwächte Mannschaft offensiv um einiges an Durchschlagskraft brachte, was sich im Laufe der Partie noch bemerkbar machen sollte.

Die vorhin angesprochene Auszeit des Heimteams trug Früchte, das Angriffsspiel konnte verbessert werden, allerdings ging es durch ein bisschen Pech am Ende der Halbzeit mit 10:11 in die Kabine, die Partie war völlig offen.

Anfang des zweiten Durchgangs schaffte man es direkt, die Partie durch einen Doppelschlag von Yuliya Kucherova und Klara Schumacher zu drehen, in der Folge entwickelte sich auf beide Seiten eine Abwehrschlacht par excellence. Die Abwehrreihen beider Mannschaften schafften es den jeweiligen Angriff nahezu zu neutralisieren, gerade auf Seiten der Köllertaler kam mit Laura Müller auch noch eine herausragende Torhüterleistung hinzu. Offensiv wurde sich auf Einzelaktionen verlassen, bei der HF Köllertal waren es wie so oft Nathalie Wagner und Yuliya Kucherova die das Heft in die Hand nahmen, auf der anderen Seite waren es Spielmacherin Marlen Wehr, sowie die agile Linkshänderin Esther Adam, die zusammen 18 der am Ende 21 Auswärtstore erzielen konnten. Dennoch behielt das Heimteam in dieser Phase meistens die Kontrolle, man geriet nach der Halbzeitpause nicht ein einziges Mal in Rückstand. Leider verpasste man es offensiv den Deckel auf die Partie zu machen, zu viele technische Fehler und Fehlwürfe, gerade in Situationen, in denen man die Führung auf 3 Tore hätte ausbauen können, hielten die Partie spannend bis zum Schluss. Es war nun ein purer Kampf, es war klar, dass das Team mit dem größeren Willen das Spiel gewinnen würde. Und das war an diesem Tag die HF Köllertal. Kurz vor Schluss stand das Spiel dann nochmal auf Messers Schneide, als Marlen Wehr per Siebenmeter zum 21:21 ausglich (57:35min), die Tore von Nathalie Wagner und Kira Martin, sowie weitere Paraden von Laura Müller entschieden die Partie letztendlich zugunsten des Heimteams. 

Co-Trainer Dennis Dönig findet folgende Worte: „Ein Spiel zu gewinnen, in dem man offensiv eigentlich keine Leistung zeigt, die für 2 Punkte reichen sollte, fühlt sich immer besonders geil an. Wir haben heute eine unfassbare Moral bewiesen und geil Abwehr gespielt, und darauf bin ich sehr stolz!“

Genau dieselbe kämpferische Einstellung ist beim nächsten Spiel gefragt, wenn die Mannschaft am Sonntag um 16 Uhr beim unangenehmen Auswärtsspiel in der harzfreien Bienwaldhalle auf den TV Wörth trifft. Die Momentaufnahme ist ein mit 4:4 Punkten gemessen an den Gegnern gelungener Saisonstart!

Für die HFK spielten: Laura Müller (Tor), Yuliya Kucherova 5/1, Kira Martin 5, Klara Schumacher 5, Nathalie Wagner 4, Fabienne Hoffmann 2, Louisa Otto 1, Lisa Paquet 1, Leonie Krebs 1, Hanna Spallek, Dobroslawa Borowiec, Nadine Nothof, Jana Sehn

Siebenmeter: HFK 1/1, VTV 6/6

Zeitstrafen: HFK 4, VTV 1 (rote Karte Reis, 17min)