Am Vatertag empfingen die Damen der HF Köllertal den HC Koblenz. Im Hinspiel in Koblenz mussten sich die Piranhas nach einer schwachen Leistung geschlagen geben (25:21). Gerade Anne Schäfer verschaffte den Saarländerinnen Probleme. 

Doch am vergangenen Donnerstag bewiesen die Piranhas den größeren Biss und Willen. Sie siegten letztendlich mit 27:26. Der zukünftige Teammanager Lukas Huwig äußerte sich nach der Partie zufrieden und fasste rückblickend die Saison zusammen: „Wir haben von Anfang an eine hervorragende Leistung auf die Platte gebracht. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt der Partie Zweifel daran, dass wir dieses Spiel gewinnen, weil die Mentalität und die Einstellung der Mannschaft heute einfach passten! Letztendlich gewinnen wir die Partie mit einem Ball und ich denke, wir wollten es heute einfach ein bisschen mehr als die Gegner. Unser Aufwand wurde mit dem nötigen Glück belohnt und ich denke, so kann ich auch das Kalenderjahr 2022 mit den Mädels zusammenfassen: Wenn zu dem Zeitpunkt der Übernahme der Mannschaft jemand gesagt hätte, dass wir mit 17:15 Punkten ab diesem Zeitraum die RPS-Liga-Saison abschließen, von den Abstiegsplätzen springen und letztendlich den achten Platz belegen, dann bin ich einfach nur total stolz. Aber nicht nur der achte Tabellenplatz ist nach dem holprigen Start genial, sondern wir sind am Ende der Saison die beste saarländische Mannschaft. Nachdem wir mit 8:16 Punkten die Mannschaft übernommen haben und letztendlich solch ein Ergebnis erzielen, da kann man einfach nur stolz sein. Ich bin froh über diese Erfahrung und dass ich sie mit Dennis und dieser geilen Truppe erleben durfte.“ 

Vor heimischer Kulisse mit über 200 Zuschauern starteten die Köllertaler sehr gut in die Partie. Yuliya Kucerova wurde sofort von den Koblenzern aus dem Spiel genommen. Doch Fabienne Hoffmann setze sie sogleich im ersten Angriff in Szene, womit Yuliya die Partie eröffnete (1:0). Anschließend kamen auch direkte Anweisungen von Trainer Dennis Dönig, wie nun im Angriff gespielt werden sollte. So zogen gerade Nathalie Wagner, Fabienne Hoffmann, Valerie Chaumet, als auch Yuliya Kucerova dem Gegner mit tollen Toren den Zahn. Neben dem Angriff, in dem versucht wurde, konsequent bis zur besten Chance zu spielen, stellten die Piranhas eine verdammt starke Abwehr. Noch stärker war an diesem Nachmittag Coco (Jacqueline Nätzer). Sie hielt den Köllertaler Kasten so sauber, wie es nur ging. Gegnerin Paula Olbrich scheiterte beispielsweise gleich zweimal von der Siebenmeterlinie gegen sie. Darum äußerte sie sich sehr positiv nach dem Spiel: „Ich bin mehr als zufrieden mit der Leistung der Mannschaft und wir konnten im letzten Spiel unseren Zuschauern noch einmal zeigen, dass wir definitiv besseren Handballspielen können als in der Hinrunde.“ 

Somit gingen die Saarländerinnen mit einem 6-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause (14:8). In der Kabine wurden Fehler angesprochen, wie dass in der Abwehr viel früher der Zugriff erfolgen müsse und dass im Angriff nochmal bis zur letzten Chance gespielt werden muss. Und in einer Sache waren sich alle einig, dass an diesem Feiertag definitiv der größere Wille gezeigt wird. 

So bauten die Piranhas die Führung zunächst auf 7 Tore weiter aus. Doch danach kämpften sich die Koblenzer nochmals heran, sie stellten ihr Angriffsspiel auf zwei Kreisläufer um und verschafften den Köllertalern somit Probleme. Plötzlich gestaltete sich die Partie als ein Kopf an Kopfrennen, obwohl die Saarländerinnen vorher klar dominierten. Es war wie in den Spielen zuvor, gegen Ende der Partie machten sich die schweren Beine, als auch der dünne Kader der Saarländerinnen bemerkbar. So schafften es die Koblenzer in der 55. Minute in Führung zugehen (24:25). Das heimische Trainergespann reagierte prompt mit einer Auszeit und gab taktische Anweisungen für das Angriffsspiel. Da die Koblenzer Yuliya Kucerova abermals aus dem Spiel nahmen, war sehr viel Platz für die übrigen Spielerinnen. So war die Ansage klar, dass Nathalie Wagner und Fabienne Hoffmann das Spiel breit gestalten, die Abwehr überlaufen und damit Überzahlsituationen schaffen. Anna Bossmann erzielte somit den Ausgleichstreffer zum 25:25. Anschließend traf Linksaußenspielerin Valerie Chaumet gleich zweimal und brachte somit die Führung zurück. Die Zeit lief von der Uhr ab und den Piranhas war die Erleichterung in die Gesichter geschrieben. Siegestrefferin Valerie war mehr als erleichtert: „Ich hab in der Auszeit ungern gehört, dass wir nun über Außen spielen und die Verantwortung letztendlich auf uns liegt“, sagte sie schmunzelnd. „Dennoch bin ich richtig froh darüber, dass wir trotz, dass wir nachgelassen haben, über den gemeinschaftlichen Willen irgendwie diesen Sieg in meinem letzten Spiel nach Hause gebracht haben.“ 

Auch Trainer Dennis Dönig war nach diesem Ergebnis erleichtert: „Gerade am Ende, als wir mit einem Tor hinten lagen, wollten wir es einfach ein wenig mehr und gewinnen somit das letzte Saisonspiel. Diesen Sieg kann man gut auf die Rückrunde übertragen. Es war eine mörderische Willensleistung. Mit solch einem kleinen Kader, den wir in den letzten Spielen zur Verfügung hatten, war es einfach nur über den Willen und den nötigen Kampf machbar, solche Spiele für sich zu entscheiden. Ich bin auf das Ergebnis der Saison einfach richtig stolz. Die Spiele, in denen jeder seinen Job gemacht hat, die haben wir gewonnen. Ich denke, in der Rückrunde hatten wir vielleicht zwei unnötige Niederlagen (Osthofen, Sobernheim). Aber ansonsten haben wir die Spiele, in denen wir punkten mussten, alle gewonnen und sogar darüber hinaus die drei Punkte gegen OBKZ und zu Hause gegen Bodenheim gewonnen. Letztendlich haben wir mit den Mädels verdammt geile Siege herausgeholt, mit denen wir zeigen, wo die Mannschaft eigentlich hingehört. Ganz viele Spiele haben wir tatsächlich aufgrund der Einstellung und dem Willen gewonnen. Darauf bin ich am meisten stolz, dass wir das so hinbekommen haben.“