Zu ungewöhnlicher Zeit startete die 1. Herrenmannschaft am vergangenen Donnerstag gegen den als Aufstiegskandidat gesehenen HC Schmelz in die Verbandsligasaison. Die Vorzeichen standen hier nicht besonders gut, musste Trainer Markus König doch auf Kapitän Dennis Dönig und die Youngsters Nils Waltner und Johannes Kiehn (alle drei Außenbandverletzung), sowie auf Abwehrspezialist Claude (Geburt seiner Tochter) verzichten. Außerdem war Torhüter Christian Breinig angeschlagen, sodass zusätzlich Patrick Klein als Aushilfe aus der zweiten Mannschaft auf der Bank saß.
Das Spiel begann für unsere HFK 1 allerdings sehr gut, direkt im ersten Angriff nutze Leon Arweiler eine noch unsortierte Schmelzer Deckung zur 1:0 Führung. Danach wurde allen Beteiligten schnell klar, wo die Reise an diesem Donnerstag-Abend hingehen sollte. Es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, dass von zwei starken Abwehrreihen in Kombination mit zwei gut aufgelegten Torhütern dominiert wurde. Nach dem 1:1 Ausgleich durch Schmelz, schaffte die HFK das aber deutlich besser als die Gäste und so zog man bis Minute 10 auf 4:1 davon. Es lag einzig an einigen Unkonzentriertheiten im Abschluss, sowie an einem starken Schmelzer Keeper, der einen Rückraumwurf nach dem anderen entschärfte, dass die HFK zu diesem Zeitpunkt nicht höher führte. Die Abwehr stand auf der anderen Seite wie eine Bank, sodass den Schmelzern erst in Minute 15 per Siebenmeter ihr zweites Tor gelang. Danach schlichen sich offensiv allerdings einige Unkonzentriertheiten ein, Abläufe wurde nicht mehr konsequent zu Ende gespielt und es kam auch einiges an Wurfpech dazu. Die Gäste hingegen fanden immer mehr ins Spiel und konnten auch im Angriff immer mehr Lösungen gegen unsere 6:0 Deckung kreieren, vor allen Dingen im 2gegen2 mit ihrem starken Kreisläufer Marius Jung.
So ging es leider mit einem mit einem 7:9 Rückstand aus Sicht der HFK in die Kabine, allerdings auch mit der Gewissheit, dass man mit einer besseren Wurfquote hier durchaus hätte führen können. Die Devise in der Kabine während der Halbzeitansprache war klar. Die weiterhin starke Abwehr auf genau diesem Level noch 30 Minuten durchhalten und im Angriff öfter und konsequenter klare Abläufe zu spielen über die man zu noch besseren Torchancen kommen wollte, die man dann jetzt bitte auch endlich mal verwerten sollte. Dies gelang zum Start der zweiten Hälfte allerdings überhaupt nicht. Viele überhastete Abschlüsse oder unnötige Fehlpässe führten dazu, dass Schmelz, die selbst im Angriff immer konsequenter wurden, schnell auf 9:14 davonziehen konnte (35:56min). Allerdings gab sich die HFK in dieser Phase niemals auf und bewies eine unfassbare Moral und Einstellung. Der Angriff wurde langsam wieder besser, die Abwehr stand wieder solide und Torhüter Lukas Koschorke fing nach einigen wichtigen Paraden an heiß zu laufen, sodass man sich langsam, aber sicher wieder ran robbte und beim 16:16 durch Gereon Maus den Ausgleich erzielte (49:56min).
Geprägt wurde diese Phase auch durch viele 2-Minuten-Strafen auf Schmelzer Seite, die sie sich häufig durch Klammern und Ziehen am Kreis einhandelten, was unsere Abwehr deutlich cleverer verteidigte. Nach dem 17:17 verfiel die HFK allerdings offensiv wieder in eine Phase der Unkonzentriertheit zurück. Man verrannte sich zu viel im 1gg1 oder 2gg2, anstatt mannschaftstaktisch Abläufe zu spielen. So konnten die Schmelzer auf 17:20 (55:14min) wegziehen. Die folgerichtige Auszeit zeigte allerdings Wirkung. Lukas Koschorke wuchs im Tor nun endgültig über sich hinaus, er entschärfte in dieser Phase zahlreiche freie Würfe der Schmelzer. Offensiv übernahm Spielmacher Christoph Lebold die Verantwortung und sorgte mit zwei wichtigen Treffern zum 19:21 und 20:21, dass der Kontakt wiederhergestellt war.
Nach einer erneuten Parade von Lukas Koschorke hatte man nun gut 90 Sekunden vor dem Ende die Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen. Dies gelang unserem gut aufgelegten Rückraum Rechts Gereon auch per Schlagwurf (58:59min). Nun hieß es mit allem was noch in den Knochen steckt den letzten Schmelzer Angriff zu verteidigen. Dies gelang auch, ein Wurfversuch wurde gut 15 Sekunden vor dem Ende geblockt. Allerdings war man in dieser Situation nicht clever und cool genug den daraus resultierenden Ballbesitz in eine gute Torchance umzuwandeln. Ein langer Pass wurde abgefangen und so blieb es bei einer unterm Strich gerechtfertigten Punkteteilung.Nach dem Spiel überwog dann doch die Freude über einen „gewonnenen“ Punkt, hatte man 5 Minuten vor Schluss bei 3 Toren Rückstand noch wie der sichere Verlierer ausgesehen. Auch die Enttäuschung über die vergebene Siegchance, die man sich hauptsächlich durch die eigene Abschlussschwäche verbaut hatte, wich schnell der Freude über die eigene geile Moral, sowie über die unfassbare Abwehrleistung gegen einen solch starken Gegner.
Weiter geht`s für die Herren 1 der HFK nun nächsten Samstag (02.10) mit einem schweren, harzlosen Auswärtspiel in Kirkel.
Für die HFK spielten: Lukas Koschorke, Christian Breinig, Patrick Klein (alle Tor), Gereon Maus (6/1), Christoph Lebold (5/1), Tilman Arweiler (5), Marc Schlachter (2), Leon Arweiler, Tobias Troike, Lars Rieder (je 1), Marc Detzler, Oliver Prinz
7m: HFK: 4/2 Schmelz: 1/1
Zeitstrafen: HFK: 2 Schmelz: 7